Was ist Coaching?

Seriöses Coaching ist eine professionelle Dienstleistung, die mittlerweile nicht mehr nur Führungs- oder Fachkräfte und Top Manager sondern auch viele Privatpersonen und Teams nutzen. Im Kern geht es immer um persönliche Veränderung und Weiterentwicklung : Die Förderung von Selbstreflexion, das Etablieren neuer Sichtweisen, Verbesserung des Selbstmanagements sowie die Erweiterung der eigenen Handlungskompetenzen.

Während im sogenannten Business Coaching (siehe Wikipedia) beruflich relevante Themen die sich aus der Schnittmenge von Person, Organisation und Kunden (= der eigenen beruflichen Rolle) behandelt werden, geht es beim Life- bzw. Personal Coaching überwiegend um Themen, die das private Leben betreffen: Zumeist handelt es sich nach meiner Erfahrung um anstehende Veränderungen und den Umgang damit sowie häufig um innere Ambivalenzen und ungeklärte persönliche Konflikte Häufig zeigt sich in der Praxis, dass diese Trennung zur Themenfindung und Zielklärung zwar Sinn macht, durch Überlappungen der Bereiche allerdings eher analytischer Natur ist: Die Denkkonzepte und -Stile sowie Überzeugungen die wir im Laufe unserer Sozialisation entwickelt haben, wirken natürlich in beide Sphären hinein und beeinflussen Gedanken, Gefühle sowie das eigene Verhalten.

Die Begriff Coaching und Coach (m/f) sind rechtlich nicht geschützt oder berufsständisch gesichert und es besteht mittlerweile eine inflationäre Verwendung des Coachingbegriffs mit teilweise unseriösen und fragwürdigen methodischen Ansätzen selbsternannter Fachleute. Leider ist die Kritik, es handle sich beim Modethema Coaching um eine "seichte Lebensberatung” von selbsternannten Pseudo-Experten, oftmals berechtigt. Daher empfiehlt es sich m. E., einen Coach zu suchen, dessen fachliche Qualifizierung, Berufserfahrung und persönliche Reife von einem unabhängigen Berufs- oder Fachverband wie beispielsweise dem Deutschen Coachingverband (DCV) durch anspruchsvolle Zertifizierungsverfahren attestiert wird.

Was bringt Coaching und warum wirkt es?

Coaching ist mittlerweile ein etabliertes Instrument der Personalentwicklung - insbesondere der Führungskräfteentwicklung - und wird zunehmend nach wissenschaftlichen, evidenzbasierten Kriterien untersucht, um die Wirksamkeit aufzuzeigen sowie vorhandene Methoden weiter zu entwickeln.

Im strukturierten Dialog zwischen Coach und Klient entsteht auf der Basis einer kurzfristigen vertrauensvollen Beziehung sowie gezielten Anwendung von Coachingmodellen und -Techniken etwas ganz Besonderes: Die Reflexion und (Selbst-) Erfahrung wird angeregt, Klärungsprozesse werden initiiert (= “Themen sortiert”) und individuelle Ressourcen gestärkt. Dies fördert die Fähigkeit der Klienten zur verbesserten Selbstorganisation im Berufs- und Arbeitsleben. Darüber hinaus kann es Menschen in Veränderungsprozessen, bei der Gestaltung ihrer persönlichen Entwicklung, ihren sozialen Rollen, ihren beruflichen und privaten Beziehungen sowie bei der Bewältigung ihrer Entscheidungs- und Handlungsanforderungen im Arbeitsleben effektiv unterstützen.

Für wen und warum ist Coaching sinnvoll?

Coaching richtet sich an einzelne Personen und Personengruppen (Teams), die einen besonderen Bedarf zur Klärung, bzw. Bearbeitung primär beruflich bedingter Fragestellungen haben. Diese sind beispielsweise die Reflexion neuer beruflicher Rollen, und Aufgabenstellungen, psychischer Belastungen am Arbeitsplatz sowie ein konstruktiver Umgang mit Vorgesetzten, Mitarbeitern, Kollegen, Kunden im anspruchsvollen Arbeitsalltag.

Angesichts zunehmender Komplexität, Dynamik, Widersprüchlichkeiten und Unsicherheiten in der heutigen Arbeitswelt sind insbesondere Führungskräfte in immer stärkerem Maße auf eine reflektierte und zielführende Handlungskompetenz angewiesen. Daher profitieren gerade diese, aber auch allgemein Menschen in Leistungs- oder Spitzenpositionen in der Regel sehr von einem Coaching Prozess, bzw. einer Karriere-Beratung/Karriere-Coaching.

Warum sollte man Coaching nutzen?

Das Arbeitsleben ist heute zunehmend charakterisiert durch eine gestiegene Erwartung an sogenannte intrapersonelle Kompetenzen wie Eigenständigkeit, Entscheidungsfähigkeit, Eigenverantwortung, Empathie sowie die Fähigkeit zur kognitiv-emotionalen Selbstregulation des Einzelnen. Zugleich sind die Bereitschaft und Fähigkeit zur interpersonellen, kooperativen Interaktion (“Teamarbeit”) und effizienten konstruktiven Kommunikation unter den Bedingungen eines sich unablässig verändernden Arbeitsumfeldes notwendige Kompetenzen im Arbeitsprozess.

Vor diesem Hintergrund stärkt und fördert ein Coaching die arbeitsbezogene (Selbst-) Reflexionsfähigkeit, die Orientierungs- und Entscheidungsfähigkeit sowie die Handlungskompetenz der Klienten (auch “Coachees” genannt).

Coaching unterstützt zudem die Resilienz - also psychische Widerstandskraft - der Coachees und ihre Fähigkeit zu (selbst-) verantwortlichem Handeln insbesondere in Situationen individueller, organisationaler und gesellschaftlicher Veränderung. Coaching stärkt und fördert individuelle Entwicklungs- und Bildungsprozesse - auch im Sinne eines „lebenslangen Lernens“.

Wann sollte man sich Zeit für ein Coaching nehmen?

Es gibt diverse Anlässe einen Coach zu beauftragen, so z. B.:

  • Ausbau von Management- und Führungskompetenzen

  • Weiterentwicklung von sozialen Kompetenzen (Beziehungs- und kommunikative Kompetenzen)

  • Verbesserung des Selbstmanagements/Selbstregulierung

  • Unterstützung bei latenten und eskalierenden Konflikten

  • Reflexion und Optimierung des Verhaltens in anspruchsvollen und konfliktträchtigen Situationen im Umgang mit Mitarbeitern und Kunden

  • Neueinstieg in komplexe Organisationsstrukturen

  • Übernahme von neuen beruflichen Rollen sowie die entsprechende Vorbereitung auf neue Aufgaben und Situationen

  • Umgang mit divergierenden Selbstbild- und Fremdbild Einschätzungen bei Feedbackprozessen

  • Abbau von Leistungs-, Kreativitäts- und Motivationsblockaden

  • Verbesserung der individuellen Arbeitsqualität sowie Work-Life-Balance

  • Besserer, d.h. gesünderer Umgang mit Stress

  • Überprüfung und Entwicklung einer eigenen Lebensziel- und Karriereplanung

  • Klären Lebensphilosophischer Fragen im Hinblick auf Sinnfragen, Moral- und Zielkonflikte, bzw. Entscheidungsdilemmata

  • Lösung von (Sinn-) Krisen

  • Teamentwicklung

Mein Tipp: Nutzen Sie professionelles Coaching präventiv - und nicht erst, wenn es im Arbeits- oder privaten Umfeld bereits Spannungen oder handfeste Probleme gibt und Sie bereits unter deutlichen, nicht mehr zu kompensierenden Stresssymptomen leiden!

Wie funktioniert ein Coachinggespräch und wie läuft Coaching ab?

Die Grundlage ist ein dialogischer Arbeitsprozess zwischen Coach und Coachee/Klient, dem ein guter Kontakt als Arbeitsbündnis zugrunde liegt. Coaching ist vertraulich und findet in einem geschützten Rahmen auf Augenhöhe statt.

  • Coaching findet in der Regel als strukturierter, methodengeleiteter und zeitlich begrenzter Prozess (zumeist sechs bis acht Sitzungen) statt.

  • Die Coachingziele und -themen werden durch den Klienten bestimmt und zu Beginn zwischen Coach und Klient verbindlich vereinbart. Trotz der Zielorientierung bleibt der Coachingprozess ergebnisoffen, d. h. in der Verantwortung des Klienten.

  • Im Unterschied zur reinen Fachberatung versteht sich Coaching als eine Form der reflexiven Beratung: Es gilt die sogenannten Ressourcen des Klienten zu erschliessen, zu helfen, neue Sichtweisen zu entdecken und diesen in seiner Autonomie, bzw. selbstständigen Aufgabenbewältigung zu stärken („Hilfe zur Selbsthilfe“).

  • Coaching setzt daher neben einer „reflexiven Persönlichkeit“ und der Fähigkeit zum Perspektivwechsel auch Veränderungsmotivation sowie die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung des Klienten voraus – auch dann, wenn die Beratungsleistung durch Dritte (insbesondere durch den Arbeitgeber) finanziert wird.

  • Coaching ist durch eine Theorie- und Methodenvielfalt gekennzeichnet, um das komplexe Gegenstandsfeld erfassen und bearbeiten zu können. Die verwendeten Theorien und Methoden entstammen vorwiegend den Sozial- und Geisteswissenschaften vor allem der Psychologie, Pädagogik und Philosophie.

  • Coaching basiert auf einem Dienstleistungsvertrag, in dem Zielsetzung und Rahmenbedingungen der Auftragserfüllung (wie Ort, Zeitrahmen, Vorgehen, Evaluation, Honorarabsprachen, Verschwiegenheit etc.) geregelt sind.

Wie sieht ein klassischer Coachingverlauf aus?

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Ein Coachingprozess besteht üblicherweise aus vier (Grob-) Phasen:

  1. Kennenlernen: Im Erstgespräch lernen sich Coach und Coachee kennen und klären die Ausgangssituation, Themen und Erwartungen. Häufig beginnt hier bereits der Einstieg in einen Arbeitsprozess mit dem Sichten und Sortieren der Erwartungen und (häufig noch vagen) Zielsetzungen.

  2. Klärungsphase: Im zweiten Termin wird das Vorgehen abgesprochen und ein formaler Vertrag geschlossen. Zudem werden die Spielregeln (Verantwortlichkeiten und Formalien) festgelegt, die Ziele definiert, beschlossen und die ersten Inhalte bearbeitet.

  3. Veränderungsphase: In den Folgeterminen wird der Klient begleitet (im Gespräch oder mitunter in der Organisation). Interventionen in Form professioneller Gesprächsführung, Übungen und Hausarbeiten stärken Bewusstsein und Verantwortung, bestätigen oder verändern bestehende Sichtweisen und Einstellungen des Klienten. Zumeist werden ergänzend Aufgaben zwischen den Terminen vereinbart, die die Selbstreflexion und Aktivitäten im Hinblick auf die erwünschte Zielerreichung fördern.

  4. Abschluß: Im Abschlusstermin wird das Coaching evaluiert, d. h. im Rückblick die werden die am Anfang bestimmten Ziele mit dem subjektiven und objektiven Ist-Stand abgeglichen.

    Der Erfolg eines Coachings basiert auf verschiedenen Faktoren: Neben einer präzisen Auftrags- und Zielklärung, einer guten, wertschätzenden Arbeitsbeziehung und professioneller Auswahl & Anwendung geeigneter Coachingtools durch den Coach liegt die Verantwortung letztlich bei der “coachability” des Coachees. Diese(r) sollte offen und motiviert für sein Coaching sein, sich selber reflektieren können, empathisch sein sowie Verantwortung für sich und die eigene (vor allem emotionale) Entwicklung übernehmen. Um es deutlich zu formulieren: Die Verantwortung für den Coachingerfolg liegt nicht beim Coach sondern letztlich beim Coachee! Daher sind übrigens auch Evaluierungen von Coaches/ Coachings - zumal einzelner Sitzungen - aus meiner Sicht zwar legitim, jedoch fraglich, da sie keine Aussagekraft über die “Güte” eines Coaches zulassen.

Was bedeutet Teamcoaching und warum ist es (grade im Kontext digitaler Transformation & agiler Führung) eine sinnvolle Sache?

Im Teamcoaching geht es darum, eine Gruppe, bzw. ein bestehendes Team dabei zu unterstützen Ziele zu definieren und zu erreichen. Themen sind z.B. Teambuilding, Changeprojekte, Teamkonflikte, Einführung agiler Führung & - Projektarbeit etc.

Was bedeutet Systemischer Coach, bzw. Systemisches Coaching?

Systemisches Coaching bezeichnet zum einen eine Haltung, d.h. Verständnis, wonach der oder die Klienten als Subjekte in vielfältige private und berufliche Kontexte (Systeme) eingebettet sind und sich darin bewegen. Ein systemisch arbeitender Coach (oder Organisationsberater) schaut also immer mit einem integrativen/ganzheitlichen Blick auf die Wechselwirkungen von Menschen (Akteuren) und dem/den Organisationssystem(en), in denen sie sich mit unterschiedlichen Interessen, Zielen und Verhaltensmustern bewegen. Zentral dabei ist die Sichtweise, dass die Klienten selbst Experten, d.h. autonome Entscheider dafür sind, welche Lösung(en) für sie zielführend/gut sind. Es findet also keine Expertenberatung im Sinne von „ich erkläre Ihnen mal die Welt und sage Ihnen was Sie machen sollten“ –im Sinne von fertigen Lösungen statt.

Ein systemischer Coach arbeitet prozess- und lösungsorientiert-pragmatisch mit einer Fülle von effektiven Techniken, insbesondere professionellen Fragetechniken, welche dem Gegenüber Denkanstöße liefern.

Wie finde ich einen guten und vertrauenswürdigen Coach?

Meine Empfehlung lautet, sich ausschließlich von einem verbandszertifizierten Coach unterstützen zu lassen, der eine umfangreiche Coachingausbildung (mindestens 250 Stunden) durchlaufen hat sowie auch weiterhin ergänzende Fortbildungen und Supervisionen absolviert. Dies erhöht neben einem Mindestalter von ca. 40 Jahren sowie mindestens dreißig Klienten pro Jahr die Wahrscheinlichkeit für eine professionelle persönliche und fachlich-methodische Reife. Darüber hinaus gilt als wesentlicher Faktor die beiderseitige „persönliche Chemie“: Es muss zwischen Ihnen „passen“, d. h. Sie sollten den Eindruck haben, dass Sie sich im Rahmen der (in der Regel 3 – max. 8 Termine) öffnen und mit diesem Menschen intensiv arbeiten möchten. Letzteres beruht natürlich auf Gegenseitigkeit.

Wie erkenne ich einen guten Coach - Was sind die Qualitätskriterien?

Mittlerweile hat man am Markt wirklich “die Qual der Wahl” und selbst für Personaler ist eine Auswahl oft nicht einfach. Ergänzend zu den obigen und weiter unten aufgeführten Qualitätsaspekten (insbesondere einer Verbandszertifizierung) empfehle ich folgende Dinge vorab, bzw. ergänzend in einem Kennenlerngespräch zu prüfen:

  • Der Coach ist idealerweise einem humanistischen Menschenbild verpflichtet und begegnet dem Klienten mit Wertschätzung und Respekt. Er hat ein demokratisch-pluralistisches Gesellschaftsverständnis und achtet die gesellschaftlichen und religiösen Deutungskonzepte des Klienten. Dies impliziert auch die Relativität eines „Wahrheitskonzeptes“ von Seiten des Coaches, der vor allem nicht belehren oder in irgendeiner Richtung missionieren oder gar eine persönliche Abhängigkeit von ihm/ihr fördern sollte.

  • Der Coach distanziert sich öffentlich von allen Lehren oder ideologisch gefärbten, sektenhaft ausgerichteten oder manipulativen und dogmatischen Bildungsangeboten.

  • Die Angaben über Ausbildung, Titel/Zertifikate und Erfahrungen des Coaches müssen den Tatsachen entsprechen und eindeutig formuliert sein, um irreführende Schlussfolgerungen auszuschließen.

  • Der Coach informiert darüber hinaus über seine Vorgehensweise und bietet eine realistische Einschätzung der zu erwartenden Erfolge und Auswirkungen seines Coachings.

  • Der Coach verpflichtet sich zur Verschwiegenheit und zur aktiven Sicherung der ihm anvertrauten Informationen. Die Schweigepflicht gilt in dem zu Beginn der Beratungsbeziehung vereinbarten Umfang auch ggf. gegenüber der beauftragenden Organisation, die das Coaching finanziert. Ein Missbrauch der Datenschutzverpflichtung liegt vor, wenn der Coach persönliche Vorteile aus diesen Informationen zieht. Die Weitergabe von Informationen ist nur mit ausdrücklichem Einverständnis des Klienten statthaft.

  • Letztlich ist es m. E. bei einem Coach ähnlich wie bei einem guten Wein: Das Profil reift mit dem Alter, bzw. der Lebens- und Berufserfahrung im Praxisfeld.

Wofür steht „zertifizierter Coach“?

Der Terminus „Zertifizierung“ ist differenziert zu betrachten. Erst einmal bedeutet er, dass jemand eine entsprechende Ausbildung absolviert hat und über ein bestimmtes Maß an Fach-, Methoden-, und Prozesskompetenz verfügt, um als Coach tätig zu sein.

Darüber hinaus - und dies ist aus meiner Sicht für Interessenten die empfehlenswertere Variante – meint es, das eine unabhängige Institution – idealerweise ein Fachverband wie der Deutsche Coachingverband (DCV) u. a. (vgl. „Round Table“) mit entsprechenden Prüf- und Qualitätskriterien die persönliche und fachliche Reife als Coach attestieren. Dass Coaching-Ausbildungsanbieter ihren Absolventen per se (und aus monetärem Interesse) eine Zertifizierung nach erfolgreichem Abschluss erteilen, hat demzufolge nur eine sehr bedingte Aussagekraft über die Qualität und Kompetenz des Zertifikatinhabers.

Der Deutsche Coachingverband hat zur Professionalisierung des Berufsbildes 2017 ein praxisorientiertes, sehr fundiertes Kompetenzmodell entwickelt und eingeführt, um ein standardisiertes, für Coaches und Kunden transparentes Prüfverfahren für die Zertifizierung von Coaches (Zertifikate: DCV-Coach, DCV-Seniorcoach, DCV-Lehrcoach) anbieten zu können. Das Modell beschreibt ergänzend zur abgefragten Berufspraxis im Feld, die Bewertungskriterien, die bei der Vergabe der DCV-Zertifikate angewendet werden. Vier Bereiche werden dabei von einer internen Zertifizierungskommission geprüft: Fach-, Beziehungs-, Prozess- und Selbstkompetenz. Für die Beurteilung der einzelnen Kompetenzen reicht der Coach Arbeitsunterlagen ein und durchläuft teilstandardisierte Interviews, Live-Coachings sowie Feedback-Gespräche.

Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die auf dem DCV-Kompetenzmodell basierenden DCV-Zertifikate hochwertige Gütesiegel für professionelle Coaches in Deutschland bilden: Coaches weisen damit ihre Fertigkeiten, ihre Professionalität und Integrität nach, während Unternehmen und Privatklienten Orientierung und Sicherheit bei der Suche nach dem passenden Coach gewinnen.

Was ist der „Roundtable der Coachingverbände“ ?

Der Roundtable der Coachingverbände ist eine Interessengemeinschaft aus Expertinnen und Experten unabhängiger Berufs- und Fachverbände. Er engagiert sich seit 2005 für die Positionierung von Coaching als professionelle Form reflexiver Beratung in der modernen Arbeits- und Berufswelt, die sich von der fachlichen Expertenberatung abgrenzt. Der Roundtable der Coachingverbände repräsentiert über 9.500 Anbietende im Coaching, die nach professionellen und transparenten Verfahren anerkannt sind. Im Jahr 2020 wurde die gemeinsame Gründung eines unabhängigen deutschen Dachverbandes professioneller Coachingverbände, bzw. von Verbänden die auch seriöses Coaching anbieten, auf den Weg gebracht.

Im Roundtable der Coachingverbände sind folgende Verbände vertreten:

Wie werden gute Coaches ausgebildet?

Die für die Ausübung des Coachings erforderlichen Kompetenzen werden in aller Regel im Rahmen einer berufsbegleitenden Weiterbildung bei privaten/kommerziellen Anbietern oder in einem berufsbegleitenden Studium erworben. Studiengänge sollten unabhängig zertifiziert sein.

Die Zertifizierung von Qualifizierungen (auch die von Personen) sollte - und darin liegt das Dilemma - einheitlichen und branchenweit geltenden Regeln folgen und zugleich branchenunabhängig anerkannt sein. Im Falle von Studiengängen folgt die Akkreditierung den Regularien der auf gesetzlicher Grundlage tätigen „Stiftung zur Akkreditierung von Studiengängen in Deutschland – Akkreditierungsrat“ - was jedoch letztlich auch noch kein Garant für eine qualitativ hochwertige und vor allem praxisorientierte Ausbildung darstellt.

Der Roundtable der Coachingverbände empfiehlt, dass der zeitliche Umfang für eine Basisqualizierung 150 Präsenzstunden zu je 60 Minuten in Anwesenheit von qualifiziertem Lehrpersonal nicht unterschreitet. Lehr- und Lernformen, die dem Transfer von Theorie und Praxis dienen, sind hierbei nicht eingerechnet, ebenso kommen Zeiten des Selbststudiums oder des Lernens mit Kollegen (z.B. Intervision) sowie professionelle Supervision hinzu.
Ich empfehle für Ausbildungen ein zeitliches Minimum von 300 Stunden.

Generell sollte eine Ausbildung nicht nur vordergründung „Coaching-Tools”/Methoden/Techniken vermitteln sondern insbesondere eine konstruktive Bewußtheit/Haltung gegenüber der Arbeit mit Klienten fördern. Dies bedeutet vor allem, dass die Teilnehmenden sich mit zentralen Faccetten ihrer Persönlichkeit auseinandersetzen und selbst Impulse für Ihre eigene Weiterentwicklung erhalten und nutzen.

Wichtig scheint mir auch der deutliche Hinweis, dass eine Coachingausbildung nicht als Therapieersatz missbraucht werden sollte. Dies scheint mir sehr oft ein wesentliches Motiv bei vielen Interessenten zu sein. Bevor man andere Mensch effektiv und nachhaltig unterstützen möchte, sollte man eigene vorhandene Baustellen erst einmal selber klären und mitunter auch professionell be-/verarbeiten!

Geht’s beim Coaching um persönliche Entwicklung oder „Selbstoptimierung“?

Insbesondere beim sogenannten „Business Coaching“ geht es darum, sich in bestehende oder neue berufliche Funktionen und Rollen hineinzufinden, sich zu orientieren und diese mit der eigenen Persönlichkeit authentisch, sinnstiftend & erfolgreich zu füllen. „Selbstoptimierung“ meint in diesem Sinne für mich, sich persönlich zu reflektieren und im Hinblick auf die Anforderungen des Lebens und eigene Ziele weiter zu entwickeln. Ferner, die eigene Kraft, Effektivität und Effizienz im Hinblick auf eigene Ziele zu steigern. Coaching kann also je nach Zielsetzung beide Elemente beinhalten.

Als problematisch betrachte ich eine “neoliberale” Selbstoptimierung im Sinne eines “homo oeconomicus”, der meint „immer höher, schneller weiter, besser“ werden zu müssen. Dieses geradezu normative Postulat einer in vielerlei Hinsicht destruktiven und fragwürdigen neoliberalen alles skalierenden Leistungs- und Konsumgesellschaft (vgl. auch “social selling Index” auf LinkedIn - wie hoch ist eigentlich Ihr “Score” - verkaufen SIe sich “gut” genug…?) wird gerade von vielen durchaus erfolgreichen Coachinganbietern und digitalen Coachingplattformen, die mit viel Marketinggetöse in den Social Media Coaching offerieren, unbeabsichtig gefördert. Coaching wird dort zu einem schnellen & erfolgsgarantierten Lifestyle, bzw. Convenience - Angebot im Sinne einer fantastischen und stets spaßigen challenging “new work - journey” zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben.

Seriöses Coaching wie es insbesondere von marktneutralen Coachingverbänden vertreten wird mag unspektakulärer und weniger glücksverheißend wirken, ist jedoch m.E. relativ frei von einer moralisch und sozial fragwürdigen Fixierung auf ein “besseres/effizienteres/erfolgreicheres” Selbst (wie, Sie bewegen sich noch in Ihrer Komfortzone? Raus da - wie kann man nur…!). Dazu nachhaltiger, gesünder – und vor allem realistischer in seinen Erfolgsversprechen. Klienten sollten m. E. ganzheitlich in ihren tieferen Dimensionen der beruflichen und persönlichen Welt sowie deren Wechselwirkungen und Außenbeziehungen “abgeholt” und beraten werden.

Mein Rat: Prüfen Sie bei der Auswahl eines Coaches, ob dieser/diese Ihnen mittels seiner/ihrer Lebenserfahrung, Menschenkenntnis und multimodalem Methodenwissen sowie wissenschaftlicher Know How/Anbindung eine realistische Beratung bieten kann. Diese sollte frei von oberflächlichen Buzzwords und fragwürdigen Heilsversprechen einer “parametrischen Gesellschaft” (Hartmut Rosa) sein, die alles und jeden wettbewerbsorientiert messen und ranken will.

 

Was unterscheidet Coaching von Psychotherapie?

Im Gegensatz zum Coaching besteht das Ziel einer Psychotherapie in der Heilung, bzw. Linderung einer professionell diagnostizierten psychischen Erkrankung (diese wird nach einer international standardisierten Klassifikation von Krankheiten und verwandten Gesundheitsproblemen symptomorientiert eingestuft) . Sie zielt auf tiefergehende psychologische Probleme und Konflikte sowie auf die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, welche die gesamte Lebensgestaltung (Denken, Fühlen und Handeln) und das Selbstmanagement im Alltag wesentlich beeinträchtigen.

In der Praxis zeigt sich allerdings häufig, dass auch psychisch gesunde Menschen bis zu einem gewissen Maße an ähnlichen Problemen und Symptomen wie psychisch erkrankte leiden! Tatsächlich ist die Grenze fließend und der Maßstab zu einer therapeutischen ("tiefer gehenden” und längeren) Bearbeitung ist nicht objektiv messbar. Vielmehr besteht dieser vor allem im subjektiven Leidensdruck, welcher sich für die Betroffenen durch eine spürbar geminderte Lebensqualität im beruflichen und privaten Alltag zeigt.

Da Coaches bis auf zumeist rudimentäre Kenntnisse in den seltensten Fällen psychodiagnostische Kompetenzen besitzen, sollten sie sich auch mit therapeutischen Einschätzungen und Ratschlägen zurück halten und Klienten im Zweifel an einen Therapeuten verweisen. Allein ärztliche oder psychologische Psychotherapeuten oder staatlich anerkannte Heilpraktiker verfügen über die für diese Aufgabe erforderliche diagnostische und therapeutische Expertise sowie die erforderliche Approbation, bzw. Heilerlaubnis.

Auch wenn seriöses Coaching zu einem Großteil psychotherapeutische Ansätze und (Interventions-)Methoden sowie -techniken nutzt, so stellt es weder eine psychotherapeutische Behandlung dar, noch ersetzt es diese. Dies ist auch dann nicht der Fall, wenn Personen, die Coaching anbieten, über eine entsprechende Qualifikation als ärztlicher oder psychologischer Psychotherapeut, bzw. Heilpraktiker für Psychotherapie verfügen.

Coaching ist im Gegensatz zu den meisten therapeutischen Ansätzen per se lösungsorientiert. Das heißt, es geht nicht darum, umfangreiche Ursachen - und Problemanalysen zu betreiben und in wenigen Sitzungen tiefergehende mentale Probleme zu lösen. Ziel ist es, die Klienten schnell, bzw. pragmatisch bei ihren Fragestellungen, wie z. B. dem Ausbau und der Weiterentwicklung ihrer persönlichen Ressourcen und Handlungskompetenzen zu unterstützen. Mittels geeigneter Techniken hilft der Coach, eine möglichst detailierte Vorstellung der gewünschten Zukunft, bzw. von Zielen zu entwickeln und diese selbstständig schrittweise anzugehen.

Mitunter wird zu Beginn eines Coachingprozesses deutlich, dass geschilderte problematische Themen, bzw. Fragestellungen eines Klienten auf tiefer gehende sog. dysfunktionale mentale Denk- und Gefühlsmuster zurückzuführen sind und ein Verändern von - durchaus subjektiv als belastend wahrgenommenen - Symptomen lediglich „kosmetisch“ und nicht von Dauer wirken würde. Dann empfiehlt sich ein explizit therapeutisches Vorgehen, welches von Beginn an auf die Problemursachen fokussiert und diese konsequent bearbeitet.

Kann Coaching helfen, problematische Verhaltensmuster zu verändern?

Im Kern geht es beim Coaching wie bereits erwähnt um Impulse & Handwerkszeug für eigenen Veränderungen. Diese können (und sollten) auf verschiedenen Ebenen ansetzen: mental (gedanklich und emotional) und auf der Verhaltensebene. Für die meisten Menschen ist es eine echte Herausforderung, eigene als problematisch erachtete Verhaltensmuster zu verändern, da die alten Muster in der Regel jahrelang sehr gut neurologisch gebahnt und verankert sind. Eigene Muster zu verändern erfordert einiges an Aufmerksamkeit, professioneller psychologischer Methodik, Beharrlichkeit und Zeit - ist jedoch möglich. Die Erfolgschancen sind je nach Thematik und Persönlichkeit unterschiedlich. Bei tiefer gehenden Problemen empfiehlt sich eher eine Kognitive Verhaltenstherapie. Diese setzt pragmatisch und sehr effektiv auf den Ebenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensmustern an und bewirkt dort nachhaltige Veränderungen.

Wie unterscheidet sich Coaching von Weiterbildungen, bzw. Trainings?

Auch wenn Coaching mittlerweile ein etabliertes Instrument der Personalentwicklung geworden ist, so hat es anders als Seminare nicht die Bereitstellung und Vermittlung von vertieftem Wissen zum Ziel. Coaching baut eher auf der eigenen Expertise des Coachees zur Gestaltung und Steuerung von Reflexions- und Selbstreflexionsprozessen beruflichen Handelns bei den Klienten auf. Letztlich fördert Coaching gemäß der Maxime “Hilfe zur Selbsthilfe” im Ergebnis entsprechende Kompetenzen.

Ziel einer Weiterbildung in Form von Seminaren ist im Gegensatz zum Coaching vor allem der Erwerb von berufsbezogenem Wissen und Kompetenzen. Hierbei kommen verschiedene Lernverfahren zum Einsatz, der Abschluss einer Weiterbildung wird auf unterschiedliche Art und Weise dokumentiert und anerkannt. Die Verbesserung und Stärkung der fachlichen Kompetenzen von Menschen im Arbeits- und Berufsleben stehen im Vordergrund. Selbst wenn Coaching im weiteren Sinne „bildet“, ersetzt es also keine Weiterbildungsmaßnahme.

Selbst wenn – insbesondere Führungskräftetrainings – in den letzten zwanzig Jahren zunehmend psychologische Coachingmethoden und Modelle zur Reflexion und Entwicklung der eigenen Person beinhalten, so dienen sie doch eher dem gezielten Auf- und Ausbau bestimmter idealtypischer Kompetenzen und Verhaltensweisen. Coaching kann zwar mitunter ebenso einzelne Trainingsübungen wie die Simulation eines Bewerbungs- oder anspruchsvollen Mitarbeitergespräches beinhalten, ist jedoch generell nicht als exklusives „Individualtraining“ zu verstehen.

Wie unterscheiden sich Supervision und Coaching?

Abgrenzungen des Coachings zum Supervisionsansatz vorzunehmen ist schwierig, da beide Begriffe und Ansätze in der Praxis teilweise deckungsgleich sind, bzw. teils mit identischen Methoden arbeiten. Jedoch sind die Entstehungshintergründe unterschiedlich: Coaching ist im Wesentlichen eine neuere Form der Einzelsupervision für Menschen im Wirtschaftskontext, insbesondere aber nicht nur in Führungspositionen. Es geht um Reflexions-, Aktivierungs- und Veränderungsansätze auf unterschiedlichen Tiefenniveaus, die das Weiterlernen ermöglichen, die Persönlichkeit fördern und vor allem das berufliche Handeln stärken sollen. Auch die klare Zielorientierung von Coaching auf Basis eingegrenzter und operationalisierbarer Auftragsvorgaben, im Gegensatz zur weit offeneren Supervision für Gruppen im psycho-sozialen Bereich, unterscheidet Coaching von Supervision. Faktisch nähern sich Coaching und Supervision als Beratungsformate immer weiter “nachbarschaftlich” an.

Wie viel Zeit erfordert Coaching?

Coaching findet in mehreren Sitzungen statt und ist zeitlich begrenzt, auch wenn es mitunter durchaus über einen längeren Zeitraum von einem halben – bis einem Jahr stattfinden kann. Ziel eines guten - und seriösen - Coaches ist es, sich möglichst schnell überflüssig zu machen. Daher sollte ein Coaching Prozess auch zeitlich terminiert sein.

Es gibt keine Regel die besagt, wie viele Stunden man benötigt um bestimmte Themen persönlicher Weiterentwicklung zu bearbeiten, eine aktuelle Krise zu bewältigen oder ein Problem zu lösen. Wie viele Stunden Sie in Anspruch nehmen, hängt von vielen persönlichen Variablen ab. Es gibt Fälle wo drei bis sechs Beratungsstunden, bzw. Sitzungen reichen, um den Einstieg in eine neue berufliche Position zu reflektieren, Krisenintervention zu leisten, einen Konflikt zu lösen oder ein Motivationsproblem zu klären. Bei komplexeren Themen und tieferen Problemen, wo es um die nachhaltige Veränderung von Einstellungen und Verhaltensmustern und deren erfolgreiche Umsetzung in den eigenen Alltag geht, kann es durchaus zwischen acht und fünfzehn Sitzungen dauern.

Hierbei ist es dann zumeist sinnvoll einen mindestens zweiwöchentlichen Rhythmus einzuhalten um in der Zwischenzeit die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen, das Ganze „sacken zu lassen“ und die besprochene Inhalte und Übungen im Alltagsleben weiter zu entwickeln und anzuwenden. Bei manchen Themen reicht mitunter auch die Begleitung durch den Coach in längeren - mitunter sogar mehrmonatigen - Abständen. Der Coach erfüllt dann eher die Rolle eines “Sparringspartners”, um gemeinsam Alltagsfragen zu erörtern, kritisch-konstruktiv zu reflektieren und einen längeren Lernprozess zu begleiten.

Was kostet ein Coaching?

Die Honorare für Coaching hängen stark davon ab, wer zu welchem Anlass und von wem gecoacht wird. Laut einer der ältesten und anerkanntesten Umfragen („Coaching-Umfrage“ des Kölner Büros für Coaching und Organisationsberatung von J. Middendorf & Partnern) lag 2020 der durchschnittliche Stundensatz für professionelle unternehmensbezahlten Coachings netto bei ca. 184.- Euro (Privatzahler ca. 135.-). Institutionelle Einrichtungen haben in der Regel höhere Sätze als freiberufliche Coaches. Die meisten der auf eigene Rechnung agierenden gut ausgebildeten und verbandszertifizierten Coaches (Altersdurchschnitt: Anfang 50) bewegen sich im Korridor zwischen 160 und 300 Euro Stundensatz und differenzieren bei den Honoraren zwischen Privat- und Firmenkunden.

Das auf einen ersten Blick für Privatpersonen ggf. hoch erscheinende Honorar für Coaching (ich empfehle mitunter einen vergleichenden Blick auf die Stundensätze von Rechtsanwälten & Steuerberatern) zahlt sich auf lange Sicht in den allermeisten Fällen aus: Berufliche oder private Ziele, Fragestellungen oder Probleme mit einem professionellen Coach zu bearbeiten, ist eine gute Strategie, um Orientierung, Kraft und Mut erlangen, innere Stärke und Gelassenheit zu etablieren und langfristig Energie, Nerven und Geld zu sparen. Letztlich geht es darum, Faccetten der eigene Persönlichkeit positiv weiter zu entwickeln und sein Leben bewusst und aktiv im Austausch mit anderen Menschen zu gestalten.

Bei der Entscheidung für die Investition in ein privates Coaching lohnt sich ein Gedankenspiel: Was wäre, wenn Sie für Ihren Lebensweg wichtige Themen, wie Ziele oder Fragestellungen nicht klären sondern aussitzen? Was würde Sie ein bestehendes Problem in mehreren Jahren kosten, wenn Sie sich dagegen entscheiden? Hier gilt es natürlich nicht nur das Honorar sondern auch Zufriedenheit, seelisches, bzw. emotionales Wohlbefinden und vor allem die eigene Gesundheit mit einzubeziehen!

Bei Führungskräften, bzw. Nachwuchsführungskräften oder Managern auf Top-Level stellt sich eine Sinnfrage nach Coaching schlicht nicht, da dieses Beratungsformat mittlerweile ähnlich wie Trainings ein zentraler Bestandteil betrieblicher Personalentwicklung zur Förderung der professionellen Führungspersönlichkeit und Rollen-Kompetenzen geworden ist.

Gibt es auch Risiken, wenn man sich coachen lässt?

Sich coachen zu lassen, ist wie oben beschrieben in der Regel eine sehr nutz- und gewinnbringende Angelegenheit, kann jedoch durchaus auch gewisse „negative Effekte“ haben, die den Coachee mitunter überraschen. Zum Beispiel können einem neue Aspekte des eigenen Anliegens bewusst werden, welche die ursprünglichen Ziele und Themen in Frage stellen und aufgrund des Zeitbudgets nicht bearbeitet werden können. Es kann einem auch bewusst werden, dass man seine eigene lieb gewonnene Komfortzone verlassen, sich anstrengen und Risiken eingehen muss, um seine Ziele zu erreichen. Auch wird man mitunter mit Aspekten/Seiten oder Verhaltensmustern der eigenen Person konfrontiert, die man gar nicht so toll findet und einen nun erst recht stören können…

Generell gilt: Wenn Sie sich für ein Coaching entscheiden, sollten Sie bereit sein, auch aktiv an Ihren Themen zu arbeiten und nicht nur als (ggf. sogar klagende) Besucher oder “Trittbrettfahrer” einsteigen.

Welche Methoden werden im Coaching verwendet?

Im professionellen Coaching werden in der Regel ausschließlich seriöse psychologische Methoden angewandt, die sich langjährig in der Erwachsenenbildung und im therapeutischen Bereich bewährt haben sowie idealerweise auf einer wissenschaftlich-empirisch gesicherten Basis fußen. Der Deutsche Coachingverband e.V. (DCV) in welchem ich Mitglied bin, hat folgenden Methodenkanon für seine (äußerst strengen) Zertifizierungsrichtlinien erstellt:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)

  • Rational-Emotive Therapie (nach A. Ellis)

  • Transaktionsanalyse (nach E. Berne)

  • Gestalttherapie/-beratung (nach F. Perls)

  • Gesprächstherapie/-beratung (nach C. Rogers)

  • Neurolinguistisches Programmieren (NLP) nach den Standards des DVNLP-Verbandes

  • Systemische Aufstellungen ( nach M. Varga von Kibéd/Insa Sparrer)

  • Lösungsorientierte Therapie/Beratung (nach S. DeShazer)

  • Systemische Therapie/Beratung

  • Hypnotherapie (nach M. Erickson)

  • Psychodrama (nach J. Moreno)

  • Provokative Therapie/Beratung (nach F. Farelly)

  • Logotherapie (nach V. Frankl)

  • EMDR / Wingwave

Was ist der Unterschied zwischen Präsenz-Coachings in einer Coaching-Praxis und Online-Coachings/ digitalem Coaching?

Grundsätzlich lassen sich auf beiden Wegen - sowohl persönlich, als auch virtuell - berufliche und private Themen zielgerichtet und strukturiert bearbeiten. Dies bestätigen diverse aktuelle Studien, auch aus dem Online-Therapie Bereich. Ein Präsenz - Coaching bietet aus meiner Sicht etwas mehr (auch mentale) Ruhe, einen verbindlicheren persönlichen Kontakt und mehr methodische und technische Möglichkeiten, Themen differenziert aufzubereiten und damit effektiv voran zu kommen. Andererseits ist man bei Online-Terminen als Kunde räumlich unabhängiger und auch zeitlich noch etwas flexibler.
Letztlich zählt die eigene Präferenz, bzw. die eigenen Möglichkeiten - und es lassen sich natürlich auch beide Formate je nach Wunsch kombinieren.

Ich führe - nicht erst seit der Corona-Krise - meine Onlinecoachings auf einer dafür inhaltlich speziell ausgerichteten und datengeschützten Onlineplattform bei einem Partnerunternehmen des Deutschen Coachingverbandes (DCV) durch. Darüber hinaus habe ich Partnerschaften mit zwei renommierten Onlinecoaching - Anbietern, die eigene professionelle Onlinelösungen für Ihre Kunden anbieten.

Wo findet mein Einzel- und Team Coaching in Berlin statt?

Einzelcoaching sollte in einem ruhigen und neutralen Rahmen extern stattfinden, d. h. idealerweise in den dafür vorgesehenen ansprechend und funktional gestalteten Coachingräumen einer speziellen Coachingpraxis.

Meine Coachingräume befinden sich in Berlin-Charlottenburg, drei Gehminuten vom U-Bhf. Theodor-Heuß-Platz entfernt und umfassen sehr geschmackvoll und praktisch designte Räume für Einzel- sowie Teamsitzungen und Workshops.
Auf Wunsch sind auch Online-Coaching-Sitzungen möglich; insbesondere für Klienten, die sich beruflich nicht, bzw. selten in Berlin befinden oder einen anderen Wohnsitz haben. Dafür nutze ich eine spezielle, datengeschützte Online - Coachingplattform eines Kooperationspartners des Deutschen Coachingverbandes (CI World der CAI GmbH).
Seit Ausbruch der Corona/Covid-19 - Krise führe ich die Sitzungen in einem Workshopraum mit größerem Sitzabstand und aktiven Luftreinigern durch, um das Risiko von Infektionen zu mindern. Auf Wunsch selbstverständlich auch als reines Online / Remote - Videocoaching.

Was kann ich Ihnen als verbands - zertifizierter Senior- & Lehrcoach (DCV) bieten?

Als zertifizierter Seniorcoach, Lehrcoach und langjähriges aktives Mitglied (seit 2008) des Deutschen Coachingverbandes e.V. (DCV) stehe ich für die hohen ethischen und fachlichen Anforderungen eines der drei führenden Coachingverbände Deutschlands sowie für Qualität, Transparenz und Integrität in der Weiterbildung.

Darüber hinaus biete ich Ihnen umfassende theoretische und praktische Erfahrungen aus mittlerweile zwanzig Jahren im Feld der beruflichen Erwachsenenbildung:

  • Management- und Kommunikationstrainer für mittelständische Firmen, internationale Konzerne sowie Bundes-, Landes- und Stadtverwaltungen, Universitäten und Kliniken (Europaweit).

  • Moderator für Workshops der Personal- und Organisationsentwicklung

  • Teamentwickler/Teamcoach

  • Englischsprachige Trainingspraxis in Europa und Afrika (GIZ)

  • Coachingpraxis seit 2004, seit 2008 durch den Deutschen Coachingverband e.V. zertifiziert (Seniorstatus seit 2015)

  • Zusätzliche Zertifizierung als Lehrcoach durch den Deutschen Coachingverband e.V. (2018)

  • Psychologische Kompetenz als ausgebildeter Therapeut für Kognitive Verhaltenstherapie (mehrjährige Ausbildung am renommierten Institut für Integrative Verhaltenstherapie, Hamburg) – die effektivste und modernste Form der Psychotherapie

  • Staatliche Zulassung als Heilpraktiker für Psychotherapie

  • Beauftragter des Vorstandes des Deutschen Coachingverbandes e.V. (DCV) für die Beratung von Unternehmen, Organisationen und Institutionen (2011-2018)

Mein Credo lautet in Anlehnung an Franz Kafka: „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht“! Als kompetenter Dienstleister besteht meine Mission darin, für und mit dem Auftraggeber nachhaltige Lösungen zu entwickeln, unternehmerische Ziele und menschliche „Ressourcen“ zugleich im Blick zu haben, Zusammenhänge zu sehen und nachhaltige Impulse zu setzen. Dies erfolgreich und mit Freude in unterschiedlichen, miteinander oft verzahnten Rollen seit 1999 als Berater für Personal- und Organisationsentwicklung, als Managementtrainer, Moderator und seit 2004 als Coach, später ergänzend als Kognitiver Verhaltenstherapeut. Als verbandszertifizierter Senior- und Lehrcoach des Deutschen Coachingverbandes e.V. erwartet Sie bei mir kein "Tschakaaa” oder "in nur sechs Terminen zeige ich Ihnen wie Sie glücklich und erfolgreich werden” sondern eine "ehrliche”, menschlich wertschätzende und professionell handwerkliche Dienstleistung. Ich unterstütze Sie, indem ich Ihnen Raum zur Reflexion gebe sowie Wege und erprobte Methoden, bzw. Techniken aufzeige, die Sie in Ihrem Alltag anwenden können. Gehen müssen - und dürfen Sie alleine…

Kontaktieren Sie mich gerne mit Ihrem Thema, bzw. Anliegen, ich nehme mir sowohl für Firmen-, wie Privatkunden Zeit für ein ausführliches & informatives Gespräch.

Mit bestem Gruß,
Matthias Cohn